Nach Kunst aus Niedersachsen befragt, fällt häufig der Name Kurt Schwitters—die 1920er Jahre haben in Hannover und in den Köpfen der Kunstinteressierten weltweit Spuren hinterlassen. Die Suche nach neuen Formen und Formaten ist es, die in Erinnerung bleibt. Es lohnt, diesen Aufbruchsgeist wach zu halten. Dies tut vorbildlich das Sprengel Museum Hannover. In das niedersächsische Museum locken gleich zwei Räume der Kunstgeschichte. Der Merzbau des besagten Kurt Schwitters und das Kabinett der Abstrakten seines Zeitgenossen El Lissitzky.
Die Geschichte der zentralen Figuren der Avantgarde und deren wegweisenden Kunsträumen in Hannover haben wir in der Landesvertretung Niedersachsen schon oftmals erzählt. Eins jedoch fehlte dabei stets: die räumliche Erfahrung. Wir waren daher spontan begeistert, an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig ein Projekt entstehen zu sehen, das die Inkunabel El Lissitzkys gleichermaßen erfahrbar und mobil macht. Besser noch: das Projekt des Graduiertenkollegs schien uns den Aufbruchsgeist der Entstehungszeit in die Gegenwart mit ihren technischen Medien zu übertragen. Wir haben daher von Anfang an das Vorhaben unterstützt und es im Rahmen unseres Jahresprogramms inspektionen // teilhabe_n die erste Version der demonstrationsraum-App ermöglicht. Bestätigt wurden wir dabei von spontanen Interessensbekundungen, wann immer wir im Rahmen unserer Arbeit auf das innovative Projekt hinwiesen. Am Ende des Jahresprogramms, das nach neuen Formen der Teilhabe in den Künsten fragte, stand ein historischer Raum mit all seiner Aktualität.
Den Initiator*innen aus dem Graduiertenkolleg, deren Betreuer*innen an der Hochschule für Bildende Künste Hannover und der Deutschen Forschungsgemeinschaft, den mit dem Kunstraum Vertrauten im Sprengel Museum Hannover und den Unterstützer*innen der Stiftung Niedersachsen und der NORD/LB sowie den beteiligten Wissenschaflter*innen, Forscher*innen und Programmier*innen sei an dieser Stelle sehr herzlich für die besondere Kooperation gedankt. Gemeinsam ist ein Blick zurück nach vorn gelungen.
Dem demonstrationsraum wünschen wir viele Besucherinnen und Besuchern, die dessen außergewöhnliche Mobilitätserfahrung in Kopf und Raum machen können. Viel mehr können wir von Kunst nicht erwarten.
Stefanie Sembill
Kuratorin der Landesvertretung Niedersachsen
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